Live Musik in der freien Trauung NRW Jaqueline Rubino

LIVE MUSIK IN DER FREIEN TRAUUNG

Vor einigen Wochen durfte ich Jaqueline Rubino bei einer freien Trauung im Rittergut Orr persönlich kennenlernen und war sofort verzaubert: ihre herrliche unkomplizierte und sehr professionelle Art und vor allem diese Stimme. Mich hat es wirklich umgehauen und ich kann nur jedem Brautpaar dazu raten, sich für den Ablauf der freien Trauung über die richtige musikalische Begleitung Gedanken zu machen.

Denn Jaqueline hat nicht nur während der klassischen Zeitpunkte wie beim Einzug der Braut oder dem Auszug gesungen, sondern beispielsweise auch während des Eheversprechens oder der Traufragen an das Brautpaar die Zeremonie musikalisch untermalt. Was soll ich sagen. Es war einfach nur zauberschön!

Später haben Jaqueline und ich uns noch auf einen Kaffee getroffen, und sie hat mir Rede und Antwort gestanden, wie auch ihr Eure Hochzeit noch schöner gestalten könnt.

Denn nichts transportiert Emotionen und Gefühle besser als Lieder, die wirklich zum jeweiligen Brautpaar passen und zu denen das Paar eine besondere Beziehung hat. Auf den meisten Hochzeiten nutzen die Paare die Möglichkeit, besonders schöne Momente musikalisch zu untermalen. Angefangen beim Getting Ready, über die eigentliche Trauung bis hin zu Party am Abend – eine gute Auswahl an Songs machen den Traumtag erst so richtig perfekt. Dabei ist es gar nicht so leicht, diesen roten musikalischen Faden über einen ganzen Tag zu spinnen.

Liebe Jaqueline,

Hast Du Tipps, wie und wo man am besten mit der Auswahl der richtigen Lieder beginnt?

Auf diese Frage gibt es tatsächlich kein wirkliches Patentrezept, weil die Songauswahl unheimlich individuell ist und ganz vom jeweiligen Brautpaar abhängt. Einen roten Faden zu spinnen kann man also auf unterschiedlichste Weise machen. Manche Hochzeiten werden nach einem gewissen Motto ausgerichtet, da fällt die musikalische Wahl vermutlich direkt etwas leichter. Anders kann man den roten Faden auch mit ein und demselben Musiker umsetzen und stellt so sicher, dass der musikalische Stil identisch bleibt.

Begleite ich nicht nur Trauung, sondern auch die anderen Tagespunkte, vertrauen mir meine Paare die gesamte musikalische Auswahl an, geben mir vielleicht einige Songs an die Hand, die unbedingt gespielt werden sollen und vielleicht den ein oder anderen Song, der auf keinen Fall dabei sein darf. Daran richte ich die Auswahl, schaue aber auch spontan am Tag selbst, was gut bei den Gästen ankommt und was gerade zur Stimmung passt.

Nicht jedes Paar hat ja „sein“ Lied, welches eng mit ihrer persönlichen Liebesgeschichte verknüpft ist. Was rätst Du Paaren, damit sie trotzdem ihr perfektes Lied finden?

Aufmerksam Musik hören ist da manchmal schon der Schlüssel. Vielleicht bei der Arbeit, im Auto, oder gemütlich auf dem Sofa, sich Liedtexte durchzulesen und zu schauen, bei welchem Lied man ein Kribbeln im Bauch hat. Diesen Moment hatte bestimmt jeder schon mal. Eine Textpassage, oder ein Wort in einem Song, bei dem man unwillkürlich aus heiterem Himmel an den Partner denken musste. Und selbst wenn es vielleicht nicht die passende Liebesgeschichte erzählt – viel wichtiger ist, dass es die Gefühle widerspiegelt und zeigt, wie es im Herzen aussieht. Da bin ich auch oft sehr gerne behilflich und zeige den Paaren, welche schönen Stücke es fernab von „der Kleiderstange“ gibt und höre mir gerne deren Liebesgeschichte an, um vielleicht selbst direkt das perfekte Lied vorschlagen zu können.

Da fällt mir auch direkt eine wundervolle Anekdote ein. In diesem Jahr habe ich eine freie Trauung begleitet, bei der sich das Paar während der Trauung eines meiner eigenen Lieder gewünscht hatte – egal welches, weil sie alle toll fanden. Ich habe mich im Vorfeld auf eines meiner Lieder eingeschossen, doch nach der Trauansprache habe ich gemerkt, dass ein anderes meiner Lieder um Welten besser zur Geschichte des Paares passt und habe spontan meine Entscheidung umgeworfen und den anderen Song gespielt – die absolut richtige Entscheidung. Den Blick der beiden, als sie sich in genau diesem Song wiedererkannt haben, werde ich nicht vergessen.

Die meisten Brautpaare entscheiden sich für eine kirchliche oder freie Trauung. Hierbei spielt die Musik eine ganz wichtige Rollte. Das macht die Auswahl doppelt schwer. Gibt es hier allgemeine Dinge, die die Wahl erleichtern?

Allgemein ist es natürlich so, dass man bei kirchlichen Trauungen generell etwas mehr beachten muss, als zum Beispiel bei einer freien Trauung. Der erste Schritt, bevor es also überhaupt eine Songauswahl geben kann, wäre die Idee mit der musikalischen Begleitung durch einen Sänger, oder einer Sängerin, mit dem Pfarrer, dem Pastor oder dem Diakon zu besprechen. Ganz wichtig natürlich auch hier direkt zu fragen, was erlaubt ist und was eben nicht. Es gibt einige Pfarrer, die schließen sofort alles Moderne aus und möchten am liebsten nur liturgische Lieder. Dann kann es passieren, dass jemand keine englischen Titel mag, oder dass von vornherein bestimmte Künstler ausgeschlossen werden. Alleine diese Informationen helfen einem letztendlich bei der Auswahl, weil man dann einen groben Faden bekommen hat. Bei freien Trauungen ist das alles kein Problem, denn hier gibt es keine Grenzen. Deswegen sind freie Trauungen auch so beliebt. Es darf gelacht, geklatscht, geweint und geliebt werden und die Trauzeremonie passiert genau nach den Vorstellungen des Brautpaares – das schließt die musikalische Begleitung mit ein.

Sollte dem Brautpaar die Wahl etwas schwerer fallen, wäre der erste Schritt aber die Kommunikation mit dem jeweiligen Musiker. Oftmals haben meine Paare zum Beispiel bereits klare Vorstellungen und wissen ungefähr, wohin es musikalisch gehen sollte. Ist dies nicht der Fall helfe ich aber sehr gerne etwas nach. Ich lerne jedes meiner Paare kennen und kann meist auch sehr schnell einschätzen, was musikalisch passen könnte, oder was eben nicht. Ein Repertoire, durch das man sich ein wenig inspirieren lassen kann, hilft aber in den meisten Fällen auch bereits. Generell plädiere ich immer auf Individualität und freue mich daher, wenn sich die Paare Songs wünschen, die auch vielleicht nicht im Repertoire sind.

Zum Thema Einzug: bei meinen freien Trauungen gibt es die unterschiedlichsten Arten, wie die Brautpaare zu Beginn der Zeremonie einziehen: manchmal steht der Bräutigam vorne und wartet auf ihren großen Auftritt, mal ziehen beide gemeinsam ein. Und manchmal auch nacheinander mit ihren Trauzeugen und Brautjungfern. So unterschiedlich die Möglichkeiten hier sind – was gilt es musikalisch zu beachten?

Für mich ist der Einzug der perfekte Moment für langsame und romantische Lieder, damit dieser magische Moment unterstützt wird. Ich passe das Lied zum Einzug immer an den Moment an, damit es sich in das große Ganze einfügt. In der Regel spiele ich also die erste Strophe und den ersten Refrain und lasse das Lied, sobald die Braut vorne angekommen ist, sanft enden. Sollte der Einzug länger dauern, weil noch ganz viele Brautjungfern einlaufen, weil jemand fällt, oder man draußen doch noch mal das Kleid richten muss, passe ich das Lied dementsprechend an und das auch ganz spontan.

Zu wie vielen Liedern während der Trauzeremonie würdest Du meinen Brautpaaren raten?

Bei standesamtlichen und kirchlichen Trauungen muss man sich ein wenig abstimmen und schauen, was da seitens des Standesamtes und der Kirche möglich ist. Hier lassen sich oftmals zwischen 2-4 Stücke problemlos einbinden. Bei freien Trauungen gibt es keine Grenzen, da die Trauung auf jedes Paar abgestimmt und nach deren Wünschen umgesetzt wird. Ich mache da gerne Scherze drüber und sage, dass ich auch die gesamten 45 Minuten spielen würde, wenn man mich lässt. Das ziehen ganz viele, gerade nach den Wohnzimmerkonzerten, die ich meinen Paaren anbiete, mit einem Lachen in Erwägung.

Ein weiteres großes Thema ist ja der Auszug. Auch hier gibt es so unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten. Hast Du Tipps?

Der aller erste Tipp, der zunächst nichts mit der Musik zutun hat ist, als letztes auszuziehen. Es ist immer schöner aus dem Standesamt oder der Kirche zu kommen und von den Gästen, Seifenblasen, oder Blumen empfangen zu werden – auch für die Bilder, die der oder die Fotograf/in von diesem Moment macht. Und ein schöner Nebeneffekt ist es dann, dass Ihr als frischvermähltes Paar noch ein paar Minuten in Zweisamkeit genießen und dem Auszugslied noch bis zum Schluss lauschen könnt.

Und was die Songauswahl für diesen Moment angeht empfiehlt es sich, etwas stimmungsvolleres zu wählen. Ein Lied, bei dem niemand mehr weinen muss, bei dem alle mit einem fröhlichen Gefühl aus der Zeremonie gehen. In diesem Jahr hatte ich eine kirchliche Trauung, bei der sich das Paar „Uptown Funk“ gewünscht hat. Da war der Gesellschaft die Überraschung sichtlich anzusehen, aber durchweg positiv. Alle haben direkt angefangen zu klatschen und mitzusingen. Das war wirklich ein ganz besonderer Auszug und zeigt, dass man auch etwas mutiger sein kann.

Gibt es auf Deiner Webseite eventuelle eine Liste mit „passenden“ Liedern für die Trauung?

Ja, auf meiner Webseite gibt es einmal eine kleine Empfehlungsliste und dann einmal das gesamte Repertoire. Dazu sage ich aber immer, dass beides als reine Inspirationsquelle gesehen werden soll, weil es mir einfach super wichtig ist, jede einzelne Trauung so individuell und persönlich wie nur möglich zu gestalten. Das Paar soll sich zu hundert Prozent in den Songs wiederfinden können und das steht immer an erster Stelle.

Vielen Dank für Deine vielen hilfreichen Tipps liebe Jaqueline! Ich wünsche Dir noch viele weitere tolle Hochzeiten und Trauungen!

Mehr Info’s zu Jaqueline und ihrer wundervollen Musik findest Du hier.
Die Foto’s sind von Beloved Photography

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